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Wird „Request to Pay“ im Zahlungsverkehr zum Game Changer?

request to pay

Im Juni 2021 ging das neue Bezahlverfahren Request to Pay (kurz RTP oder R2P genannt) an den Start. Dabei handelt es sich um eine Art Nachrichtendienst, der sämtliche erforderlichen Informationen zu Transaktionen bereithält und Zahlungen auslöst, sobald der Kunde dies bestätigt hat. Das Verfahren vereinfacht den Zahlungsverkehr, womit sowohl für Lieferanten als auch für deren Kunden einige Vorteile einhergehen. Banken wiederum können mit der Einbindung von Request to Pay ihren Service erweitern und die Zufriedenheit ihrer Kunden steigern.

Wie funktioniert Request to Pay?

Der Ablauf bei Request to Pay gestaltet sich grundsätzlich wie folgt:

  1. Ein Unternehmen verkauft sein Produkt an einen Kunden und erstellt eine Rechnung inklusive der relevanten Daten, wie Betrag, Fälligkeitsdatum, Zahlungsreferenz und gegebenenfalls weiteren Informationen.
  2. Das Unternehmen sendet per E-Mail, SMS, über eine spezielle Anwendung oder eine Plattform die Zahlungsanforderung an den Kunden.
  3. Der Kunde wird digital über die Zahlungsanforderung und die entsprechenden Zahlungsinformationen informiert. Diese Benachrichtigung beinhaltet in der Regel einen Link oder eine Schaltfläche, über die der Kunde die Zahlung direkt auslösen kann.
  4. Der Kunde kann dann entscheiden, ob er die Zahlung sofort oder später vornimmt. Dabei kann er, je nach Request-to-Pay-System, zwischen unterschiedlichen Optionen wählen und die Zahlung beispielsweise per Überweisung, über seine Kreditkarte, im Lastschriftverfahren oder über digitale Wallets durchführen.
  5. Das Unternehmen wird über die erfolgte Zahlung informiert.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig anzumerken, dass Request to Pay noch in den Kinderschuhen steckt. Details und Funktionen des Zahlungsverfahrens können also von Region zu Region oder den verwendeten Zahlungsdienstleistern variieren. So gibt es verschiedene Request-to-Pay-Systeme, die mit unterschiedlichen Funktionen und Möglichkeiten ausgestattet sind.

Welche Vorteile ergeben sich für Unternehmen durch Request to Pay?

Das Interesse europäischer Unternehmen an einer einheitlichen elektronischen Zahlungsaufforderung ist groß, denn der Zahlungsprozess wird digitalisiert und automatisiert. Die Schritte der Rechnungsstellung sowie der Zahlung werden zusammengefasst und Unternehmen können den Aufwand der Rechnungsstellung und der Offene-Posten-Buchhaltung reduzieren. Zudem profitieren sie von einer optimierten Zahlungsverfolgung, kürzeren Zahlungsfristen und einer bessere Kundenkommunikation. Schließlich vereinfacht Request to Pay die Verwaltung von Zahlungsanforderungen und ermöglicht die Integration mit anderen Geschäftssystemen.

Auch im stationären Handel bringt Request to Pay große Vorteile mit sich. Kunden erhalten dann direkt am Point of Sale ihre Zahlungsaufforderung auf das Smartphone, die sie nur noch bestätigen müssen. Der Händler hat sofort nach dem Kaufabschluss das Geld auf seinem Konto, während er beim Bezahlen mit der Giro- oder Kreditkarte einige Tage warten muss.

Welche Vorteile ergeben sich für Banken durch Request to Pay?

Mit Request to Pay können Banken ihren Kunden die Möglichkeit bieten, Zahlungen vom eigenen Girokonto mit einem Klick digital auszulösen und diese Transaktionen bequem mit den zugehörigen Unterlagen zu verknüpfen. Idealerweise haben sie dafür das Request-to-Pay Verfahren in ihre bestehenden Online-Banking-Plattformen oder mobile Apps integriert. Mit diesem innovativen Service heben sich Banken vom Wettbewerb ab und können so die Customer Experience steigern.

Darüber hinaus sind mit Request to Pay noch folgende weitere Vorteile für Banken verbunden.

  • Durch automatisierte Zahlungsprozesse reduziert sich der manuelle Aufwand.
  • Die Digitalisierung von Zahlungsanforderungen, Rechnungsstellungen und Zahlungseingängen senken operative Kosten und optimieren gleichzeitig Prozesse.
  • Banken können Transaktionsgebühren für Zahlungsanforderungen bzw. deren Auslösung erheben. Je mehr Kunden Request to Pay nutzen, desto höher ist das Transaktionsvolumen und die damit verbundenen Einnahmen.
  • Sie können mit Request to Pay eine stärkere Rolle im Zahlungsökosystem zurückerlangen. Denn in den vergangenen Jahren haben sie durch Dienstleister wie Klarna oder PayPal Marktanteile verloren. Das neue Verfahren der Zahlungsaufforderung versetzt Banken in die Lage, diese zurückzugewinnen, indem sie wieder aktiv am Zahlungsverkehr beteiligt sind.
  • Mit Request to Pay können Banken den Zahlungsfluss besser kontrollieren und so potenzielle Risiken frühzeitig erkennen. Zahlungen lassen sich nachverfolgen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Risikominimierung ergriffen werden.

Welche Vorteile sich für Banken genau ergeben, hängt unter anderem davon ab, wie die Request-to-Pay-Lösung implementiert ist, wie hoch die Nachfrage ist und welche Bedürfnisse sowohl von Banken- als auch von Kundenseite abgedeckt werden sollen.

fino verfügt in der Umsetzung neuer Geschäftsideen bei Banken über eine langjährige Expertise. Darüber hinaus kennen wir uns als Anbieter von GetMyInvoices bestens mit dem Thema des digitalen Rechnungsmanagements aus und verfügen bereits jetzt über alle relevanten Schnittstellen zu ERP- und Buchhaltungssystemen, sodass wir Request to Pay nahtlos in einen End-to-End-Prozess einbinden können.
Kurzum, wir haben alle erforderlichen Assets von der Zahlungsauslösung bis hin zum Dokumentenabruf bei uns im Haus, sodass Sie mit unseren Services bereits heute den Weg einschlagen können, Request to Pay in Ihrer Bank einzuführen, auch wenn das Verfahren noch nicht flächendeckend implementiert ist. Wollen Sie zu den first movern gehören und mit uns gemeinsam den Zahlungsverkehr smarter gestalten? Dann freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.

Sie möchten mehr erfahren?

Wir beraten Sie gern und freuen uns darauf, Sie kennenzulernen!

Christian Knipp

Director Business Operations

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