Kaum ein Tag vergeht, an dem es keine Schlagzeilen gibt, dass Banken neue Wege gehen und das Bankwesen sich grundlegend verändert. Die Partnerschaft zwischen der Deutschen Bank und Google, die Einführung von Apple Pay in Verbindung mit der Sparkassen-Girocard sowie eine intensivere Zusammenarbeit von Mastercard mit Crypto-Firmen sind nur einige der jüngsten Beispiele. Diese verdeutlichen: In der Coronakrise haben „Kooperation zwischen etablierten Banken und aufstrebenden Finanz-Start-ups“ an Bedeutung gewonnen, wie Sandra Ficht, Digitalisierungsexpertin der Unternehmensberatung Capgemini Invent, im Handelsblatt erklärt und was mehrere Studien bestätigen.
Krise verstärkt Strukturwandel
Eine dieser Untersuchungen ist der World Fintech Report 2020 von Capgemini Efma. Ihm zufolge besteht aufgrund der Veränderungen durch die Pandemie nun ein noch größerer Bedarf an digitalen Leistungsangeboten. Um den steigenden Erwartungen der Kunden gerecht werden zu können, müssen etablierte Banken Fintechs als notwendige Partner betrachten. Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hält gemäß ihrer diesbezüglichen aktuellen Umfrage „gerade in der Krise Partnerschaften mit externen Dienstleistern oder Fintechs [für] unverzichtbar“. Mit dieser Unterstützung müssen Banken Prozesse optimieren, Geschäftsaktivitäten digitalisieren, den Geschäftsbetrieb stärken und Geschäftsmodelle ausweiten. Denn für 58 Prozent der Umfrageteilnehmer sei die Ertragssteigerung besonders wichtig, während für 37 Prozent Kostensenkungen an erster Stelle stehen. Für drei Viertel der befragten Banken seien externe Dienstleister ein entscheidender Hebel, um ihren Ertrag zu steigern und Kosten zu senken. Zudem wollen alle Befragten die Coronakrise als Impuls für das Vorantreiben der Digitalisierung nutzen, um Kundennähe und Konkurrenzfähigkeit langfristig sicherzustellen. Als wichtigste Bereiche nannten die Teilnehmer die Digitalisierung ihrer Vertriebskanäle, Neugeschäftsprozesse sowie Bestandsprozesse.
Wie sehr die Zusammenarbeit zwischen Banken und Fintechs dabei verbreitet ist, wird beim Einbeziehen der Situation vor der Krise deutlich. So zeigt eine im Jahre 2018 veröffentlichte Untersuchung der 150 größten Banken der Welt mit kommerziellem Schwerpunkt von Ádám Kerényi, Júlia Molnár und János Müller, dass damals bereits fast 52 Prozent der Banken in irgendeiner Form mit Fintechs kooperierten. Darüber hinaus haben nicht nur Banken, sondern auch viele Nichtbanken und Aufsichtsbehörden Partnerschaften mit Fintech-Unternehmen geschlossen, heißt es in der Arbeit „Bank and Fintechs: Healthy Cooperation or dangerous Liaisons?“, aus der auch die wesentlichen Vorteile der Zusammenarbeit hervorgehen.
Vorteile für Banken, Fintechs – und Kunden
Banken erhalten effektiv frisches technologisches Know-how und neue Fähigkeiten, um ihren Kunden zusätzliche Produkte und Dienstleistungen anzubieten oder die Möglichkeit, in neue Märkte oder Sektoren einzusteigen. Fintechs profitieren von einer größeren Kundenbasis, geringeren Kundenakquisitionskosten sowie einer Beschleunigung der Produktentwicklung und Produktprüfung. Darüber hinaus gewinnen die Verbraucher. Sie können einfacher, schneller und kostengünstiger auf Bankdienstleistungen zugreifen.
Ein Beispiel ist die Revolution der einst aufwendigen Kreditvergabe. Lösungen wie KYCnow ermöglichen es Banken, den KYC-Prozess einfach zu automatisieren, das Risiko zu minimieren und Kunden schneller zu bedienen. Andere Beispiele sind unser Kontowechselservice, unsere Kontowechselhilfe und unser Depotwechselservice – Lösungen, mit denen Banken ihren Kunden den Wechsel zu ihnen wesentlich erleichtern können. Darüber hinaus bieten wir Whitelabel-Lösungen an. Damit können Banken ihre Kunden begeistern und neue Geschäftsmodelle kreieren. Die Entwicklung von effizienten, zukunftsfähigen Lösungen für eine möglichst breite Kundenbasis sehen wir übrigens als gemeinsame Basis für eine Kooperation. Dies ist der Punkt, der nach den Modellen zur Zusammenarbeit von Banken und Fintechs von BearingPoint den Hebel zur Überwindung der kulturellen Unterschiede zwischen Banken sowie Fintechs darstellt und bei der Planung einer Zusammenarbeit berücksichtigt werden muss.
Wachstumschancen jetzt nutzen
All dies vergegenwärtigt: Eine für alle Beteiligten erfolgreiche Kooperation zwischen Banken und Fintechs ist im Alltag angekommen und lässt sich sehr gut umsetzen. Sie eröffnet traditionellen Banken, die einen erweiterten Open-Banking-Ansatz angehen, Wachstumschancen auf dem heutigen Markt, wie der World Fintech Report 2020 von Capgemini Efma bestätigt. Im Detail verdeutlicht der im Report vorgestellte Index, „dass die Banken mit einem kollaborativen Ansatz erfolgreich sind, die über ein engagiertes und autonomes Start-up-Partnerschaftsteam verfügen und einen ausfallsicheren Innovationsansatz zur schnellen Wertbestimmung und zur Verlustreduzierung aufweisen. Gut vorbereitet sind auch diejenigen, die frühzeitig in neue Technologien investieren und wenig von Altsystemen abhängig sind, was die Fintech-Integration erleichtert“. Warten Sie also als Verantwortlicher nicht länger, fragen Sie uns, wie wir Sie unterstützen können!